Aus dem Kommunalwahlprogramm DIE LINKE. Wiesbaden 2021:

Freizeit und Sport: Teilhabe und Breitensport statt Kommerz und Elite

DIE LINKE. Wiesbaden will:

  • Teilhabe für alle bei Sport- und Freizeitaktivitäten durch geförderte Gebühren, Gemeinschaft und Breitensport statt Kommerz und Elite,
  • Bau des Sportparks Rheinhöhe und weiterhin kostenlose Nutzung der Sportanlagen durch die Vereine sowie Outdoor-Fitness, generationenübergreifend gestaltet,
  • Erhaltung des Stadtwalds für Naherholung, Sanierung des Wegenetzes für Wandern und Radfahren und Ausbau von Outdoor-Fitness-Einrichtungen,
  • Senkung der Gebühren für die städtischen Bäder vor allem für Jugendliche, bei kostenlosem Eintritt für Kinder unter 14 Jahren und Empfänger*innen von Transferleistungen.

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Wir LINKE unterstützen den Bau des Sportparks Rheinhöhe mit einem Hallenbad und einem Eisstadion. Die Tradition, dass die Sportanlagen für den Vereinssport kostenlos zur Verfügung gestellt werden, muss in jedem Fall erhalten werden. Wir stellen die Förderung des Breitensports in den Mittelpunkt. Die teilweise erhebliche finanzielle Unterstützung von kommerziellen Sportevents wie Pfingstturnier und Ball des Sports lehnen wir ab. Für uns stehen nicht der Wettbewerbs- und Leistungscharakter, sondern Gesundheit, Spaß und Teamgeist im Mittelpunkt der städtischen Sportpolitik. Auch nicht-vereinsgebundene Freizeitaktivitäten wollen wir fördern. Wichtig ist hierbei, den Stadtwald und sein Wegenetz zum Wandern und Radfahren zu erhalten und dort, wo es nötig ist, zu sanieren. Auch die Ausstattung mit generationenübergreifenden Outdoor-Fitnessgeräten wollen wir an geeigneten Standorten ausbauen.
Ein besonderes Augenmerk richten wir auf die Tarifgestaltung für die städtischen Bäder. Die Schwimmbadgebühren wurden 2020 drastisch erhöht. Auf der Verliererseite stehen vor allem Kinder und Jugendliche von 3 bis 17 Jahren, die nun erst beim Kauf einer 100-Euro-Karte (!) in den Genuss von 20 % Ermäßigung kommen sollen, womit der Eintritt dann 1,60 Euro kosten würde – immer noch 10 Cent mehr als bisher. Aber auch alle Erwachsenen werden nun kräftig zur Kasse gebeten, darunter auch die Bezieher*innen von Transferleistungen.
Wir fordern die Rücknahme dieser Erhöhungen und – im Gegenteil – freien Eintritt für Kinder unter 14 Jahren. Damit wollen wir auf die steigende Anzahl junger Nichtschwimmer*innen reagieren und das Engagement der Schwimmvereine unterstützen. Außerdem soll dies mehr gesellschaftliche und sportliche Teilhabe ermöglichen, denn die Schwimmbäder sind vor allem in den Sommermonaten ein wichtiger Ort sportlicher Freizeitaktivität. Für wichtig halten wir auch günstige Abendtarife, die Anreize setzen, nach Feierabend noch einmal schwimmen zu gehen. Das neue, unattraktive Rabattsystem wollen wir durch ein besseres ersetzen. Auch alle, die Transferleistungen beziehen, sollten über eine Teilhabekarte kostenlosen Eintritt erhalten.

Ein Schwimmbadbesuch ist kein Luxusevent!
Viele Sporthallen, Schwimmbäder und Sportplätze sind sanierungsbedürftig. Die Sportstätten und Schwimmbäder sollen zeitgemäß, barrierefrei und ökologisch sinnvoll saniert werden. Deshalb muss Sport eine kommunale Pflichtaufgabe werden.
Wir brauchen jedoch vor allem eine Werbekampagne für den Schwimmsport, um die sozialen, wirtschaftlichen, sport- und gesundheitspolitischen Ziele zu erreichen. Nach unserer Auffassung wäre es auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten wichtig, eine Tarifstruktur zu entwickeln, die auf eine bessere Auslastung zielt. Das heißt, Anreize zu setzen, statt wichtige Kundenkreise abzuschrecken und in die umliegenden Bäder zu vertreiben, wie es mit dem neuen Tarifsystem geschehen wird. (...)
Wiesbaden und Hessen fördern große Sportveranstaltungen, also z. B. das Pfingstturnier, den Ball des Sports usw. Das Geld wäre jedoch besser im Breitensport angelegt, also in öffentlicher Infrastruktur für alle. Nicht der Wettbewerbs- und Leistungscharakter, sondern Gesundheit, Spaß und Teamgeist müssen im Mittelpunkt stehen.

 

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