Spatenstich am Platz der deutschen Einheit

Man habe „in Feierlaune“ auch die Protestierenden mit aufs Gelände gelassen, ist in der Wiesbadener Presse vom 23.6.2012 zu lesen (Wolfgang Degen). Man hat die Protestierenden überhaupt nicht aufs Gelände gelassen, sie standen mit ihren Plakaten außerhalb am Bauzaun, dessen Zugänge von den Zerberussen der Firma Bögl bewacht wurden. Hinein kam nur, wer eine Einladungskarte vorweisen konnte. Dazu gehörten auch einzelne Ortsbeiratsmitglieder. Selbst Stadtverordnete hatten Schwierigkeiten hinein zu kommen. Was meine Person betrifft, so war es meine Hartnäckigkeit und letztendlich mein Presseausweis, der es mir ermöglichte, aufs Baugelände zu gelangen und etwas Protest in die Feier hineinzutragen. Klar, dass „die Feiernden ... in der Überzahl“ waren.

Wie wenig Interesse an Öffentlichkeit seitens des Oberbürgermeisters Dr. Müller und der beteiligten Firmen bei der Verwirklichung des Bauprojekts besteht, zeigte eben auch der Spatenstich. Angeblich freuen sich die Geschäftleute der umliegenden Straßen über die nun in Aussicht gestellte „Aufwertung“. Sicher hoffen einige Hausbesitzer auf steigende Immobilienpreise. Aber auch die, für die man doch angeblich soviel tun will, waren nicht geladen.

War man in der glücklichen Lage, die Reden von Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller, Andreas Guntrum (SEG) und von Gerhard Hupfer, Geschäftsführer der Firma Max Bögl, zu hören, konnte man auch das eine eine oder andere erfahren, was so bisher nicht in die Öffentlichkeit kommuniziert worden war: So birgt laut OB das „Unterirdische“ Überraschungen, man habe die Schwierigkeiten aber bewältigt. Gab es – anders als Andreas Guntrum immer wieder versicherte – doch Probleme mit den unsicheren Bodenverhälnissen an diesem sensiblen Ort?

Gerhard Hupfer sprach mit erfrischender Offenheit von dem „Private-Public-Partnership“-Projekt. – Seitens der Stadtverwaltung und der SEG hatte man diesen Begriff seit langem tunlichst vermieden. Für Max Bögl sei das Projekt „maßgeschneidert“ in seiner „Wertschöpfungstiefe“. Man erwarte große „Vermarktungserfolge“ für die Einzelhandelsflächen.

 Man habe „in Feierlaune“ auch die Protestierenden mit aufs Gelände gelassen, ist in der Wiesbadener Presse vom 23.6.2012 zu lesen (Wolfgang Degen). Man hat die Protestierenden überhaupt nicht aufs Gelände gelassen, sie standen mit ihren Plakaten außerhalb am Bauzaun, dessen Zugänge von den Zerberussen der Firma Bögl bewacht wurden. Hinein kam nur, wer eine Einladungskarte vorweisen konnte. Dazu gehörten auch einzelne Ortsbeiratsmitglieder. Selbst Stadtverordnete hatten Schwierigkeiten hinein zu kommen. Was meine Person betrifft, so war es meine Hartnäckigkeit und letztendlich mein Presseausweis, der es mir ermöglichte, aufs Baugelände zu gelangen und etwas Protest in die Feier hineinzutragen. Klar, dass „die Feiernden ... in der Überzahl“ waren.

Wie wenig Interesse an Öffentlichkeit seitens des Oberbürgermeisters Dr. Müller und der beteiligten Firmen bei der Verwirklichung des Bauprojekts besteht, zeigte eben auch der Spatenstich. Angeblich freuen sich die Geschäftleute der umliegenden Straßen über die nun in Aussicht gestellte „Aufwertung“. Sicher hoffen einige Hausbesitzer auf steigende Immobilienpreise. Aber auch die, für die man doch angeblich soviel tun will, waren nicht geladen.

War man in der glücklichen Lage, die Reden von Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller, Andreas Guntrum (SEG) und von Gerhard Hupfer, Geschäftsführer der Firma Max Bögl, zu hören, konnte man auch das eine eine oder andere erfahren, was so bisher nicht in die Öffentlichkeit kommuniziert worden war: So birgt laut OB das „Unterirdische“ Überraschungen, man habe die Schwierigkeiten aber bewältigt. Gab es – anders als Andreas Guntrum immer wieder versicherte – doch Probleme mit den unsicheren Bodenverhälnissen an diesem sensiblen Ort?

Gerhard Hupfer sprach mit erfrischender Offenheit von dem „Private-Public-Partnership“-Projekt. – Seitens der Stadtverwaltung und der SEG hatte man diesen Begriff seit langem tunlichst vermieden. Für Max Bögl sei das Projekt „maßgeschneidert“ in seiner „Wertschöpfungstiefe“. Man erwarte große „Vermarktungserfolge“ für die Einzelhandelsflächen.

 

Sind wir doch mal ehrlich: Wer hat denn was von diesem Großprojekt? – Gut, die Elly-Heuss-Schule braucht eine neue Sporthalle, das bestreitet ja niemand. Der VCW könnte längst eine wesentlich preiswertere Halle an anderer Stelle haben. Was bleibt denn für die Wohnbevölkerung? Der massive Gebäudekomplex, der fast die Höhe der gegenüberliegenden Volksbank erreicht, verschlingt alleine 5000 qm. Übrig bleiben nicht mehr als 3250 qm Freifläche, der das Prädikat „Quartiersplatz“ kaum verliehen werden kann. Denn unter einem „Platz“ versteht man städtebaulich eine von Gebäuden mit ansprechenden Fassaden umbaute Fläche, Brennpunkte des öffentlichen Lebens einer Stadt. Hier bleibt ein lichtarmer Streifen zwischen Großsporthalle, Elly-Heuss-Schule, dem Polizeigebäude und der Westseite der Sporthalle.

Offensichtlich geht es nicht um die Verschönerung eines Stadtviertels durch mehr Grün und ansprechende Gestaltung des öffentlichen Raums. Wäre dies gewollt, hätte man es längst für wenig Geld verwirklichen können. Hier scheint es um das große Geld zu gehen, das mit steigenden Immobilienpreisen und Mieten verdient werden kann, um ein Leuchtturmprojekt, dem die Immobilienfirmen auf dem Fuße folgen.

Brigitte Forßbohm